Curcumin und Hypophysentumorzellen
Vollständiger Titel: Curcumin wirkt als antitumorogenes und hormonsupprimierendes Mittel in murinen und menschlichen Hypophysentumorzellen in vitro und in vivo
Abstrakt
Curcumin (Diferuloylmethan) ist der Wirkstoff der Gewürzpflanze Curcuma longa und hat sich bei verschiedenen Tumorarten als antitumorogen erwiesen. Daher haben wir seine Wirkung in Hypophysentumorzelllinien und Adenomen untersucht. Die Proliferation von laktosomatotropen GH3- und somatotrophen MtT/S-Rattenhypophysenzellen sowie von corticotrophen AtT20-Maushypophysenzellen wurde durch Curcumin in Monolayer-Zellkulturen und im Koloniebildungstest in weichem Agar gehemmt. Eine fluoreszenzaktivierte Zellsortierungsanalyse (FACS) zeigte einen durch Curcumin induzierten Zellzyklusarrest bei G2/M. Eine Analyse der Zellzyklusproteine mittels Immunoblot zeigte eine Reduktion von Cyclin D1, Cyclin-abhängiger Kinase 4 und keine Veränderung von p27kip. Eine FACS-Analyse mit Annexin V-FITC/7-Aminoactinomycin D-Färbung zeigte eine durch Curcumin induzierte frühe Apoptose nach 3, 6, 12 und 24 Stunden Behandlung und nahezu keine Nekrose. Die Induktion der DNA-Fragmentierung, die Reduktion von Bcl-2 und die Verstärkung der gespaltenen Caspase-3 bestätigten die Induktion der Apoptose durch Curcumin zusätzlich. Das Wachstum von GH3-Tumoren in athymischen Nacktmäusen wurde durch Curcumin in vivo unterdrückt. In endokrinen Hypophysentumor-Zelllinien wurde die Produktion von GH, ACTH und Prolaktin durch Curcumin gehemmt. Studien an 25 menschlichen Hypophysenadenom-Zellkulturen haben die antitumorigenen und hormonsupprimierenden Wirkungen von Curcumin bestätigt. Insgesamt legen die in diesem Bericht beschriebenen Ergebnisse nahe, dass diese natürliche Verbindung ein guter Kandidat für die therapeutische Anwendung bei Hypophysentumoren ist.
Endokrin bedingter Krebs (2009) 16 1339–1350
Vollständiger Artikel unter https://erc.bioscientifica.com/downloadpdf/journals/erc/16/4/1339.xml